Dresden, 13. Mai 2024 – Vor dem Kultusministerium in Dresden setzte das Bündnis “Starke Kitas für starke Kinder” am Tag der Kinderbetreuung ein eindrucksvolles Zeichen. In einer symbolträchtigen Aktion übergab das Bündnis zwölf prall gefüllte Ordner mit insgesamt 32.643 Unterschriften an Wilfried Kühner, Amtschef des Staatsministeriums für Kultus. Diese massive Unterstützung aus der sächsischen Bevölkerung unterstreicht die Dringlichkeit und den breiten Rückhalt für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in sächsischen Kitas. Es kamen und kommen heute noch weitere Unterschriftenlisten.

Die hohe Anzahl der Unterschriften übertraf sämtliche Erwartungen des Bündnisses. Zu Beginn der Unterschriftensammlung Anfang April schien eine Zahl von 10.000 Unterschriften kaum erreichbar. Doch die Resonanz in der sächsischen Bevölkerung war überwältigend: Zuerst wurden die 20.000 Unterschriften überschritten, dann die 30.000er-Marke. Zur Übergabe am Tag waren schließlich 32.643 Unterschriften zusammengekommen.

Die Auswahl des Datums für die Übergabe war bewusst gewählt. Der Tag der Kinderbetreuung bot einen passenden Anlass, um allen Fachkräften, die sich um Kinder kümmern, für ihren unermüdlichen Einsatz zu danken. Gleichzeitig machte die Aktion deutlich, dass viele dieser Fachkräfte angesichts der aktuellen Bedingungen an ihre Grenzen stoßen und dringend Verbesserungen fordern. Nach der Übergabe folgte eine Diskussion mit dem Amtschef, an der Vertreter verschiedener Organisationen teilnahmen. Astrid Axmann, stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Sachsen, hob die massive Bedrohung der zukünftigen Betreuungsqualität hervor, wenn es nicht gelingt, das jetzige Personal zu 100 Prozent im System zu halten.

Frank Schaffrath, stellvertretender Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Sachsen, betonte die Wichtigkeit einer gesicherten und ausreichenden Finanzierung, um qualitativ verbesserte Kindertagesbetreuung für Kommunen finanzierbar und für Eltern bezahlbar zu machen. Barbara Gärtner, Sprecherin des Graswurzelbündnisses “Die bessere Kita” und Kita-Fachbereichsleiterin der Kinderarche Sachsen, betonte die Gefährdung der Qualität frühkindlicher Bildung angesichts der aktuellen Belastungen für Fachkräfte und der vielfältigen Anforderungen an die Betreuungseinrichtungen.

Die Kampagne “Starke Kitas für starke Kinder” ist eine gemeinsame Aktion der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, Gewerkschaften, Kita-Träger und Kita-Praxis. Sie beinhaltet sieben Kernforderungen für die frühkindliche Bildung im Freistaat Sachsen. Bis zur sächsischen Landtagswahl im September wird sie mit verschiedenen Veranstaltungen weiterhin den Dialog mit der Politik suchen.

Das Bündnis erhielt breite Unterstützung, einschließlich der Teilnahme von vielen unserer eigenen Fachkräften, Eltern aus unseren Einrichtungen und unserer Fachbereichskoordinatorin. Frau Kristina Apitz als Vertreterin des Fachbereichs unterstrich die Bedeutung von Kitas als Bildungsorte und die dringende Notwendigkeit deutlicher Verbesserungen der Rahmenbedingungen in Sachsen. “Die Gesellschaft hat sich verändert. Die Familien haben andere Bedarfe. Kitas haben sich weiterentwickelt. Es ist Zeit, dass für diese Entwicklungen entsprechende Voraussetzungen gegeben werden. Jedoch bewegen sich die pädagogische Fachkräfte oft am Rande der Belastbarkeit, insbesondere angesichts der deutlich gestiegenen Anforderungen in den Kitas. Eine hohe Bildungs- und Betreuungsqualität erfordert Zeit für jedes einzelne Kind, die mit dem aktuellen Personalschlüssel annähernd nicht gegeben ist. Die Fachkräfte und Familien stemmen unter großem Einsatz und Engagement das Kita-System. Es müssen weitere Verbesserungen von den Entscheidungsträgern ermöglicht werden.

Über die Kampagne: Die Kampagne “Starke Kitas für starke Kinder” wird von einem breiten Bündnis aus Liga-Verbänden, Trägern und Gewerkschaften getragen und setzt sich für verbesserte Rahmenbedingungen in der frühkindlichen Bildung in Sachsen ein.