Mit diesen und anderen Worten und Willkommenssituationen haben sich die KINDERVEREINIGUNG Leipzig e.V. und die KINDERVEREINIGUNG Chemnitz e.V. aus der AG Kita der KINDERVEREINIGUNG Sachsen e.V. an zwei gemeinsamen Fachtagen beschäftigt.

Am 24.06. und 25.06.22 waren zwei Tage mit der Überschrift „Kultur des Willkommens“ ausgestaltet. Aus geplanten 19 sächsischen Einrichtungen waren pädagogische Mitarbeitende, Kita-Leitungen, Fachbereichsleitungen und auch die Geschäftsführerin Frau Sammler vor Ort, um sich über die bisherige Willkommenskultur im eigenen Unternehmen kritisch auszutauschen und langfristig den Prozess des Willkommens und der Einfühlung in die Firmen anzustoßen und für neue Mitarbeitende zu verändern.

Die Begegnungsstätte „Tabakstanne“ in Thalheim war ein wundervoller Ort, um doch direkt selbst einmal ein Willkommen für alle Teilnehmenden auszuprobieren. Anfänglich wurden alle in drei Gruppen sortiert und begrüßt.

Eine Gruppe hatte ein komplettes, umsorgtes All-Inclusive-Paket mit einer Hausführung, mit Vorstellung des Ablaufes, mit nützlichen Tipps für den Alltag und die Umgebung erhalten. Diese Gruppe konnte sich so einfach zurück lehnen, Fragen stellen und sich mit Informationen berieseln lassen. Eine weitere Gruppe wurde zwar willkommen geheißen, jedoch mit einem Laufzettel sich selbst überlassen. Diese Gruppe hat eine Checkliste bekommen und wusste zumindest, dass man sich in Listen eintragen muss, wo sich etwas zum Lesen befindet und wie der Alltag abläuft. Dank der Hilfestellungen hatte sich Gruppe gut im Alltag entlang hangeln können. Eine dritte Gruppe bekam ein kurzes Hallo und die Mitteilung, dass die Leiterin des Workshops noch zu viel organisieren müsse und die Personen sich gern mit Haus und Menschen bekannt machen können/sollen und müssen – wie es auch manchmal so in Unternehmen laufen kann.

Natürlich waren diese drei Gruppen vorher inszeniert. Die zwei Tage wurden komplett, im Sinne einer Willkommenskultur zu leben, gestaltet.

Die Teilnehmenden konnten aufgrund dieser Erfahrung vor Ort und aufgrund ihrer eigenen Einarbeitungen in Austausch über Fragen kommen, wie:

  • Wie fühlst du dich willkommen?
  • Welche Ideen würdest du gern in einer Willkommenskultur in unserem Verein etablieren?
  • Wie wird Willkommen und Einarbeitung in deiner Einrichtung aktuell gelebt?
  • Wie war deine eigene Einarbeitung?

In diesen Gesprächsrunden war es das Thema zunächst zu schauen, was haben und machen wir schon – mit dem Ziel, dass sich neue Mitarbeitende wohlfühlen und langfristig an uns binden möchten. Wir wollen unsere eigenen Werte an der Stelle überprüfen und in unseren Einrichtungen weiter etablieren. Vom Eingang der Bewerbung bis zum Entfristungsgespräch sind viele Abläufe, Prozesse, Baustellen und Stolperstellen aufgedeckt und betrachtet worden. Weiterhin haben die Teilnehmenden Ideen und Anregungen von zwei Referenten aus Wirtschafts- und Industrieunternehmen bekommen. Diese zwei Personen haben von sich aus vorgestellt, wie es in großen Industrieunternehmen läuft und wie dort auch mit weltweiten Standorten eine Kultur des Willkommens gelebt werden kann. Wir konnten dadurch einmal schauen, was denn andere Firmen fernab von unserem Kita-Alltag leben und was wir uns davon abschauen, gegebenen falls abwandeln und mitnehmen können. Die Verantwortlichen der KV Leipzig e.V. und Chemnitz e.V. werden die Papiere und Ausarbeitungen an den entsprechenden Stellen nachbearbeitet, aufbereitet und mit allen weiteren Mitarbeitenden der Vereine geteilt. Uns ist es wichtig, dass wir nachhaltig und umsetzbar ein „Onboarding“ in unsere Unternehmen etablieren.

Alles in Allem war es eine schöne Begegnung und Vernetzung zwischen zwei Trägern, die gern qualitativ und nachhaltig in die Zukunft schauen möchten und sich nicht scheuen, mit eigenen Mitarbeitenden kritisch auf eigene Prozesse zu schauen.

Die „Tabakstanne“ wurde so zu einem Ort, mit viel fachlichem Austausch, lustigen Momenten am Lagerfeuer, achtsamen Zeiten bei Meditation, Waldbaden oder Autogenem Training und einem entschleunigten Alltag für die Anwesenden.

Dankeschön an der Stelle an alle im Organisationsteam aus der AG Kita, der Fachberatung Maria Krasselt für die Moderation, der Tabakstanne für die komplette Versorgung der Übernachtungen und allen anderen für die zwei wunderbaren, fachlichen Tage zur Ausgestaltung unserer Kultur des Willkommens.